15.
Blogeintrag
Das Ergebnis
Ich will euch nicht lange aufhalten, sondern werde gleich zur Sache
kommen…
Voller Spannung erwachte ich am
nächsten Morgen. Ich hatte nachts von meinem Mikrobio-Praktikum geträumt und
davon, wie ich einen Versuch nach dem anderen vergeigte. Mein Gehirn hatte sich
offensichtlich schon darauf eingestellt, dass ich heute einiges an Laborarbeit
zu tun haben würde.
Natürlich wäre es das Einfachste,
Marc mit ins Labor zu schleppen und dort alle Tests direkt zu machen. Aber
erstens waren wir ja nicht sicher, ob er uns nicht verarschen wollte und
zweitens wäre das definitiv aufgefallen. Auch wenn es in den Praktikumsräumen
immer einmal ein paar freie Minuten gab, solange die sonst Anwesenden gerade in
einem anderen Raum waren, würde man niemals komplette Versuche durchführen
können. Die einzige Zeit, wo niemand da war, war nachts und sonntags, aber da
waren die Räume alle alarmgesichert, so dass das auch wegfiel.
Jeri lehnte müde an der Wand,
während meine Brüder und Marc noch auf ihren Matratzen lagen. Marc war immer
noch festgebunden und an der Heizung verkettet, aber wir hatten es ihm
ermöglicht, dass er nicht allzu unbequem hatte liegen müssen.
„Morgen.“, knurrte Jeri müde, als
er bemerkte, dass ich wach geworden war.
„Guten Morgen, Jeri. Alles ruhig
heute Nacht?“, fragte ich zurück.
„Ja, nichts Wichtiges passiert.
Ich habe übrigens Maria nachts auf dem Weg zum Klo im Flur getroffen und ihr
gesagt, sie soll ein Auge darauf haben, dass weder Yoda noch eure Eltern nach
euch suchen kommen. Sie hat nur wissend genickt und es mir versprochen.“
„Ja, sie weiß Bescheid.
Sicherlich wird sie uns heute Nachmittag ausquetschen. Aber als sie vor einigen
Wochen fast Zeuge geworden wäre, wie der alte Vampir uns umgelegt hätte, weiß
sie, dass sie auf uns hören sollte.“, erklärte ich.
Jeri nickte nur müde, gähnte ein
wenig und weckte dann Johnny, der für ihn die Wache übernehmen sollte, da ich
mich fertig machen musste, um in die Uni zu kommen.
Johnny und Jeri wünschten mir
viel Erfolg, während ich die Türe zum Abstellraum hinter mir schloss. Nach der
Dusche und einem heruntergewürgten Frühstück, machte ich mich mit dem Bus auf
in die Stadt. Wie immer um diese Zeit war er mit Studenten nur so überfüllt.
Ich kam mir vor, wie in einer Legebatterie. Das waren wieder die ganzen
Erstsemestler dieses Wintersemesters. Sie belegten all die günstigen Wohnungen
der Stadt, so dass man monatelang nach einer suchen musste und jetzt
verstopften sie auch noch den Bus. In allen möglichen anliegenden Dörfern und
Städten wohnten sie, nur um hier zur Uni gehen zu können, da Platz Mangelware
war. Und der Bürgermeister tat sein Bestes, um immer mehr der Studenten in
unsere eh schon überfüllte Stadt zu locken, nur damit es entsprechende
Fördermittel gab.
Bei all dem Wissen kamen mir die
ganzen jungen Studenten wie Mastvieh vor. Nicht einmal die Hälfte von ihnen
würde das Studium vollenden. Im letzten Jahr waren in der ersten
Zoologieklausur gleich 75% durchgerasselt. Die meisten von ihnen verschwendeten
hier ihre Zeit, nur damit die Stadt mehr Gelder bekam.
Würde man die Zugänge gleich
etwas beschränken, dann wäre die Platzsituation im Nahverkehr, in den Wohnungen
und auch in den Vorlesungsräumen nicht so gravierend, denn es kam des Öfteren
vor, das viele Leute stehen mussten, weil keine Bänke mehr frei waren...
Ich schüttelte den Kopf, um die
Gedanken loszuwerden. Ich hatte heute besseres zu tun. Zuerst würde ich die
Chemikalien besorgen müssen, ohne erwischt zu werden und dann musste ich nach
den zwei Pflichtveranstaltungen noch in die Bibo, um zu überprüfen, ob wir
wirklich das Richtige taten.
Als ich nachmittags nach Hause
kam, erwarteten mich die Jungs schon sehnsüchtig. „Hast du alles?“, fragte Johnny
und trat von einem Bein aufs andere.
„Ja.“, nickte ich. „Aber
Kupfersulfat ist nicht ungefährlich, sollte Marc an einer Magenerkrankung
leiden.“
Doch Eric ließ sich nicht darauf
ein: „Das mag sein, aber es ist ja ein Brechmittel. Und dann wird er es auch
wieder auskotzen. Ich habe auch ein bissl nachgeforscht und festgestellt, dass
es innerhalb von fünf Minuten wirkt. Das ist eigentlich optimal. Wir füttern
den Blutsauger und warten etwa zehn Minuten, dann kriegt er das Kupfersulfat.
Anschließend machst du sofort die pH-Tests mit den Indikatorstreifen. Jeri und
ich werden gleich mit den anderen spezifischen Indikatoren testen und die Farbe
checken. Auf die Art und Weise müssen wir ihn nicht noch mal Kotzen lassen. Ich
habe dafür schon eine große weiße Plane geholt.“
Ich versuchte es noch einmal:
„Wir können doch über das Internet Brechmittel bestellen, das harmloser ist.
Oder ich besorg uns Ipecac, welches den Parasympathikus anregt und so innerhalb
von 30 Minuten zum Erbrechen führt. Im Botanischen Garten gibt es entsprechende
Pflanzen. Oder wir bestellen was über das Internet.“
Jetzt schaltete sich Johnny ein:
„Das kannst du vergessen, Mann. Das wird jetzt gleich gemacht. Ich meine, er
ist ein Vampir. Ihn wird das schon nicht umbringen. Und wenn ihr es nicht
macht, mache ich es halt mit Eric. Aber ich schätze, ihr würde es lieber
kontrolliert und human ablaufen lassen, Jeri und du, oder?“
Da hatte er recht. Ihm war es zu
zutrauen, dass er mir heute Nacht das Zeugs klaute, nur um endlich Gewissheit
zu haben. Außerdem konnte ich sein Argument nicht von der Hand weisen,
schließlich glaubte ich selbst, dass Marc ein Vampir war. Ja, ich würde
möglicherweise gleich hinter das größte Geheimnis unserer Zeit kommen und als
erster wissenschaftlich feststellen und erklären können, wie der Vampirismus
funktionierte!
Als mir dieser Gedanke klar
wurde, schüttelte es mich und ich konnte es nun ebenfalls nicht mehr erwarten,
endlich zur Tat zu schreiten.
Es konnte auch wirklich bald
losgehen. Eric und Johnny hatten Nudeln mit Ei gekocht; sofern man es kochen
nennen konnte. Erstens konnten die beiden gar nichts anderes zubereiten und
zweitens eignete es sich hervorragend, um Marcs Reaktion auf Kohlenhydrate,
Fette und Eiweiße zu testen.
Wir fütterten
Marc mit diesem Essen, das mit Ketchup – ganz nach Erics Art – „verfeinert“
worden war und warteten voller Ungeduld, bis Marcs Verdauung angefangen haben
musste. Dann brachten wir ihn mithilfe des Emetikums innerhalb von fünf Minuten
zum Erbrechen. Es war kein schöner Anblick, aber was half es. Mithilfe eines
Spatels entnahm ich eine Probe und untersuchte sie mit meinen Indikatoren. Zur
Sicherheit verwendete ich auch einen Universalindikator. Voller Spannung
wartete ich die wenigen Sekunden bis zum Farbumschlag.
Und tatsächlich: Das Bromthymolblau schlug als erstes farblich um. Es
änderte seine Farbe erst leicht zum grünlichen hin und wurde dann fast blau.
Dann schlug auch der Universalinidaktor an. Er zeigte ein helles Grün.
Während ich noch fassungslos auf den Streifen starrte, rief Jeri aus: „Nicht
zu fassen. Er hat einen Magensäure-Gehalt zwischen 6,0 und 6,5. Da ist eine
Eiweißverdauung bei ihm völlig unmöglich! Tatsache, er muss ein Vampir sein,
denn anders wäre er längst verhungert. Da könnten nur noch Eiweiß- oder Pepsinpräparate
helfen…“
Auch die Aufregung der anderen war groß. Marc konnte es gar nicht erwarten,
selbst einen Blick auf den Teststreifen und den Vergleichsstreifen zu werfen.
„Das ist es also. Mein Magen ist sozusagen kaputt.“
Jetzt erst konnte ich mich wieder rühren. „Nun, das müssen wir erst
herausfinden. Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, wo das Problem liegt.
Wenn aber der pH-Wert das einzige Problem ist, dann kann man medikamentös
wirklich relativ einfach behandeln!“
Johnny schaltete sich wieder ein: „Also, wenn die Herren Biologen mich
fragen, dann wäre die wichtigste Frage, ob wir hier eine Krankheit oder ein
Organversagen haben. Schließlich behauptet der Vampir ja, dass er früher normal
war. Wenn sein Vampir-Papa ihm das Blutsaugen angehängt hat, dann müsste es
eine Krankheit und folglich übertragbar sein. Oder irre ich mich?“
Jeri nickte stumm, sagte aber nichts. Ich dachte kurz nach und antwortete
dann: „Da hast du wohl recht. Wir wissen ja bereits, dass der Speichel im
Grunde nicht ansteckend ist, sonst wäre Eric selbst längst ein Blutsauger.
Sollte es aber eine Krankheit sein, dann wären Tests auf jeden Fall sehr gefährlich…“
Eric schnitt mir das Wort ab, indem er uns ein Reagenzglas vor die Nase
hielt. Eben hatte er noch darüber gekniet, weil er parallel zu mir einen
anderen Test gemacht hatte. „Ich habe eben den Mageninhalt mit der
Xanthoproteinreaktion ebenfalls auf die Porteinquantität getestet und es zeigt
sich, dass es nicht ansatzweise weniger geworden ist zu vorher. Wir wissen
also, dass es einen Schaden im Eiweißabbau gibt. Zusammen mit dem hohen pH-Wert
können wir definitiv feststellen, was die Ursache der kaputten Verdauung ist.
Jetzt ist nur die Frage, wie man einen Magen dauerhaft in den falschen pH-Wert
versetzt.“
Damit hatte Eric unseren bisherigen Wissensstand gut zusammengefasst. Also
überlegte ich: „Übersäuerung des Magens tritt durch Bakterien auf. Vielleicht
gibt es auch Bakterien, die eine Untersäuerung verursachen. Da müsste ich mich
erst einlesen. Aber man könnte auch mit jedem Medikament gegen Übersäuerung den
pH-Wert anheben. Zum Beispiel mit handelsüblichen Mitteln gegen Sodbrennen,
Antazida bezeichnet. Eric suche doch im Internet mal nach sowas!“
Wir anderen starrten gespannt auf den Laptopbildschirm, während Erics Finger
nur so über die Tastatur flogen. Verschiedene Seiten poppten auf, bis Eric nach
etwa fünf Minuten ein vorläufiges Ergebnis präsentierte: „Es gibt ganz
verschiedene Möglichkeiten, den Magen zu entsäuern. Das bekommt man in jeder
Apotheke. Lange Einnahmen führen zu gigantischen Nebenwirkungen. Aber man kann
es auch einfach behandeln. Man kann Ptyalin nehmen und den Magensäuremangel
durch die Einnahme von Kapseln mit Pepsin und Hydrochlorsäure aus der
Zuckerrübe beheben. Für mich stellt sich allerdings die Frage, ob wir es hier
mit Medikamentenmissbrauch zu tun haben könnten.“
Erics Antwort verblüffte mich. Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass
Vampirismus eine evolutionär entwickelte Mutation sein musste; bakteriell oder
viral übertragen. Ja, ich hatte geglaubt, es sei eine Art evolutionärer Schritt
gewesen, der Mutationen somatisch auf alle Körperzellen verbreitete. Und Eric
brachte nun einen simplen Medikamentenmissbrauch ins Spiel. Konnte das etwa
stimmen? Musste ich da nicht alle meine bisherigen Annahmen in Frage stellen?
Johnny zögerte keinen Moment und ließ mir so keine Zeit, weiter
nachzugrübeln. Er machte einen Schritt auf Marc zu und griff mit seiner Linken
nach dessen Hals. Dann begann er langsam zuzudrücken: „Spuck‘s endlich aus,
hast du irgendwelche Drogen zu dir genommen?“
Jeri zog Johnny wieder von Marc weg, dann sagte er: „Immer ruhig, Großer.
Er wird es uns sicher freiwillig sagen…“
Marc nickte und schluckte mehrmals kräftig, bis sein Hals nicht mehr
schmerzte. Dann sagte er ein wenig krächzend: „Er hat recht. Ich sage es euch
auch so. Steve hat mir immer wieder Tabletten gegeben, so dass es innerhalb von
zwei Tagen besser wurde. Doch dann brauchte ich neue. Er sagte, sie würden den
Blutdurst stillen, was aber nicht ganz stimmte. Ich hatte nur den Eindruck,
dann kräftiger zu werden. Als Steve tot war, habe ich die Medikamente selbst
bestellt. Das ging alles über das Computerprogramm unserer Organisation. Jeder
Vampir konnte dort eine Wunschadresse und eine Kontonummer angeben und bekam
einmal im Monat einen großen Vorrat an Dursthemmern, wie sie es nannten,
geliefert. Für 10.000 Euro im Monat konnte man ein Abo abschließen, so dass man
auch das Blut bekam. Ohne Blut waren es immerhin 5000 Euro. Wir mussten die
Medikamente alle zwei Tage einnehmen. Was denkt ihr, was ich anstellen musste,
um die Kohle alleine aufzubringen, seit Steve tot ist? Jetzt muss ich die
ganzen krummen Dinger drehen, nur um nicht vor die Hunde zu gehen! Selbst wenn
ich nur die Medis bestelle, muss ich für das Blut über Leichen gehen. Und wenn
ich die Medis nicht nahm, dann ging es mir sau dreckig. Irgendwann habe ich
dann doch wieder dazu gegriffen.“
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Voller Begeisterung schlug ich mir
an den Kopf: „Aber natürlich, das ist es! Wann hast du eine letzten Hemmer
genommen, Marc?“
„Bevor ich zu euch kam, also gestern.“, war die kurze Antwort.
„Heißt das, es wird dir wahrscheinlich morgen wieder schlechter gehen?“,
hakte ich nach, um mir ganz sicher zu sein.
„Ja, definitiv.“, sagte Marc und bestätigte damit meinen latenten Verdacht.
„Heureka!“ schrie ich und konnte nicht anders als Marc zu umarmen. „Mensch,
Leute, das ist es. Man arbeitet in der Medizin schon lange daran, Medikamente
in ihrer Wirkung zu timen, also zeitlich abzustimmen. Sie haben schwer
zersetzbare Kapseln, die Stunden, wenn nicht Tage brauchen, um zersetzt zu
werden. Man stelle sich vor, dass die Dursthemmer in Wirklichkeit Antazida in
großen Mengen enthält. Dann würde der pH-Wert des Magens alle zwei Tage völlig
zerschossen. Und weil die vermeintlichen Vampire merken, dass es erst mal besser
wird – ja vielleicht ist auch in der Kapsel schon ein positives Mittel, dass
die Symptome verbesserte, wie Ptyalin –, würden sie diese sogenannten
Dursthemmer immer wieder nehmen. Jedenfalls käme es so zu einer psychischen
Abhängigkeit, die fataler nicht sein könnte. Immerhin war die Besserung ja
sofort spürbar. Wenn man dann die armen Vampire wie in Marcs Fall noch
psychologisch unter Druck setzte, in dem Fall durch Steve, und sie ihrem Umfeld
entreißt und ihnen einredet, dass sie Vampire seine, dann ist das eine Sucht,
die psychisch nicht vorhersehbare Folgen haben könnte.“
Johnny drehte völlig am Rad. Er wusste nicht mehr, was er von der Welt
halten sollte. Eben war er noch bereit gewesen, Vampire, ohne mit den Wimpern
zu zucken, zu töten und jetzt sollten sie nur irregeleitete Menschen sein? Wie
ein Wahnsinniger brüllte er mich an: „Dave, was erzählst du da für einen
Scheiß? Du hast das doch alles biologisch erklärt. Jeden Fliegendreck konntest
du uns mit der Evolution begründen und jetzt sind das einfach nur Menschen? Das
glaube ich nicht! Das ist eine Lüge vom dem drecks Vampir da!“
Er wollte schon wieder auf Marc losgehen, der uns wie durch einen Vorhang
hindurch anstarrte. Auch zu ihm war es noch nicht durchgedrungen, was unsere
Vermutungen waren.
Jeri war zum Glück schneller und hielt Johnny an den Armen fest. „Immer
ruhig, mein Guter. Wir wissen bisher noch nichts. Daves Theorie müssen wir erst
beweisen, indem wir morgen den pH-Wert erneut testen. Wenn er sinkt und so
normaler wird, dann hat Dave recht, wenn nicht, dann irrt er sich. Ich
persönlich glaube immer noch nicht an Vampire und denke, dass es alles eine
logische Erklärung haben wird. Ich meine, Jungs, ihr seid doch unsere
Evolutionsanhänger, solltet nicht auch ihr eigentlich objektiv an solche Fragen
rangehen statt mit ideologischen Eifer?“
Seine Frage traf uns alle tief, das sah ich. Zu viel war uns schon
passiert. Wir hatten zwei Vampire, oder waren es gar Menschen gewesen, sterben
sehen! Wir waren viele Monate lang verfolgt worden. Wir hatten eine weltweite
Verschwörung aufgedeckt. Da waren die Schlüsse für uns nur zu nachvollziehbar,
hinter allem Vampire zu sehen. Ja, ich musste Jeri sogar Recht geben, dass er
bei der ganzen Sache bisher der Objektivste gewesen war. Ich hatte mich immer
viel zu schnell zu neuen Theorien hinreißen lassen, die ich ehrlich gesagt auch
immer gleich für wahr gehalten hatte.
Ich klopfte Johnny auf die Schulter und sagte: „Jeri hat recht. Wir können
nur abwarten. Wir sollten die Zeit nutzen, um Gegenmittel zu kaufen, notfalls
per Eilexpress. Wir dürfen auch die Medikamente nicht vor morgen verabreichen,
weil wir sonst keinen Beweis haben, dass wir dieses Mal richtig liegen. Wir
sollten auch einen Arzt finden, den wir zurate ziehen können, sobald wir
wissen, dass es nur ein Missbrauch von Medikamenten ist. Sollte alles stimmen,
was wir jetzt annehmen, dann gibt es tatsächlich eine gigantische Verschwörung.
Aber sie ist ein großer Betrug. Dann gibt es keine Vampire, sondern nur Kranke,
die sich dafür halten. Irgendjemand verkauft ihnen Blut und angebliche
Medikamente, um sie auszunehmen wie eine Gans. Das ist wie mit
Drogenabhängigen, nur dass die Vampire noch halbwegs bei Verstand sind und so
ihre ganze kriminelle Energie einsetzen können. Aber mehr werden wir definitiv
morgen sagen können!“
Der Nachmittag verging und auch der Abend kam. Wir trafen alle
Vorkehrungen, die wir brauchten und besorgten uns auch Schmerzmittel für den
nächsten Tag. Ich entschloss, nicht zur Uni zu gehen und bat einen
Kommilitonen, für mich mitzuschreiben. Der nächste Tag könnte die Wende
bedeuten. Es würde sich zeigen, was mit Marc geschehen würde. Jeri jedenfalls
nutzte die Gelegenheit, uns darüber aufzuklären, dass Gott keine Vampire
geschaffen hätte.
Soweit von mir. Ich weiß, ihr könnt es alle gar nicht erwarten, wie es
weitergeht, aber ich habe einfach keine Zeit im Moment. Ich melde mich
schleunigst, um euch zu berichten, wie es weiterging am nächsten Tag. An jenem
Abend war ich jedenfalls hin und her gerissen. Ich wusste selbst nicht, wie es
ausgehen würde…
Grüße
Dave
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